Die Weihnachtsgurke
Rund um die Welt gibt es faszinierende und einzigartige Weihnachtsbräuche, die uns oft zum Staunen bringen. Haben Sie schon einmal von der Weihnachtsgurke gehört? Auf einer Twerenbold Reise haben wir die Weihnachtsgurke auf dem Christkindlesmarkt in Nürnberg entdeckt. Jetzt möchten wir auch Ihnen die Geschichte hinter der Weihnachtsgurke näherbringen – ein kurioses Ritual, das vor allem in den USA und Polen für spannende Weihnachtsmomente sorgt.

Der Brauch: Die Suche nach der Weihnachtsgurke
Die Weihnachtsgurke, oft eine grün schimmernde Glasdeko in Form einer Gurke, wird am Weihnachtsbaum versteckt – möglichst gut zwischen den Zweigen verborgen. Am Weihnachtsmorgen beginnt die spannende Suche: Wer die Gurke zuerst findet, gewinnt!
Je nach Tradition bekommt der Finder:
- Ein kleines Extra-Geschenk: Als Belohnung für seine Entdeckungsgabe.
- Besonderes Glück im neuen Jahr: Die Gurke soll Glück und Wohlstand bringen.
- Das Recht, als Erster die Geschenke zu öffnen: Ein grosser Vorteil für die Ungeduldigen.
Der Brauch ist besonders bei Familien mit Kindern beliebt, denn er verbindet Spiel und Spannung mit der Vorfreude auf die Bescherung.
Die Ursprünge der Weihnachtsgurke – Mythos oder Wahrheit?
Die Herkunft dieses Brauchs ist bis heute ein Rätsel, und es kursieren verschiedene Theorien:
Deutsche Wurzeln?
Oft wird behauptet, der Brauch stamme aus Deutschland. Dort soll die Gurke ein Symbol für Wohlstand und Fruchtbarkeit gewesen sein, und die Tradition sei von deutschen Auswanderern im 19. Jahrhundert in die USA gebracht worden. Allerdings ist die Weihnachtsgurke in Deutschland selbst weitgehend unbekannt, weshalb Historiker diese Theorie anzweifeln.
Eine clevere Marketing-Idee?
Eine andere Theorie besagt, dass der Brauch von Glasbläsern aus Lauscha, Thüringen, erfunden wurde. Diese produzierten im 19. Jahrhundert gläserne Christbaumschmuckstücke, darunter auch Obst und Gemüse. Die Gurke könnte als exotisches Schmuckstück ein Verkaufsschlager gewesen sein – und mit der Zeit wurde daraus eine eigene Tradition.
Ein spanisches Märchen?
Eine romantische Legende besagt, dass ein spanischer Soldat im amerikanischen Bürgerkrieg gefangen genommen wurde und eine Gurke als letzte Mahlzeit bekam. Die Gurke soll ihm die Kraft gegeben haben, zu überleben. Als Dank führte er den Brauch ein, der später in den Weihnachtskontext übertragen wurde.
Moderne Verbreitung: Von den USA nach Osteuropa
Heute ist die Weihnachtsgurke besonders in den USA verbreitet, wo sie als Teil der „deutschen Weihnachtstradition“ gilt. Interessanterweise hat der Brauch inzwischen auch in Polen und Teilen Osteuropas an Popularität gewonnen – als lustiges Ritual, das die Festtage bereichert.