Der Twerenbold-Guide mit der Lauberhorn-Vergangenheit
Erwin Josi ist seit einem Dutzend Jahren Guide auf unseren E-Bike-Reisen. Seit kurzem auch auf für unsere Skisafaris in den Dolomiten. Sein Terrain. Denn der Adelbodner war in jungen Jahren Weltcup-Abfahrer. Und kennt sich am Lauberhorn bestens aus.
19. September 2024
Erwin Josi auf der Lauberhornabfahrt
«Ja, da musstest du schon noch Pfuus in den Oberschenkeln haben, wenn du nach viereinhalb Kilometern und über tausend Höhenmetern das Ziel-S noch fahren musstest», erinnert sich der heute 69-Jährige zurück. «Und die Piste war damals noch viel unruhiger, kein Teppich wie heute. Die schnellste Linie war irgendwo zwischen Wellen und Mulden und Löchern und wir waren pausenlos auf der Suche nach ihr.»
Der Adelbodner, der Ende 1970er-, anfangs 1980er-Jahren fuhr, lacht und fährt fort: «Damals lud uns am Vorabend das OK jeweils zum Fondueessen ein. Und natürlich gabs dann auch mal ein Glas Weisswein dazu und ein Gläschen Kirsch.» Unvorstellbar, dass Marco Odermatt oder Niels Hintermann heute mit einem Klumpen Käse im Bauch an den Start der längsten Abfahrt des Skiwinters gehen würden.
Aufs Podest hat es Erwin Josi nie geschafft, aber er grämt sich nicht: «Ich war halt nie so vom Ehrgeiz getrieben, wie es sich für einen Siegfahrer gehört hätte.» Stolz ist er dennoch, dass es am Lauberhorn drei Mal in die Top 6 gefahren ist: «Es war ja schon als Bub mein Traum gewesen, wenn ich am Radio die Berichte zur Abfahrt mithörte, einmal dort zu fahren.»
Auch die diesjährige Lauberhornabfahrt wird er, immer noch ein grosser Fan der Schweizer Skifahrer, im TV verfolgen. Aber nicht live: «Ich bin tagsüber lieber auf der Skipiste und passe höllisch auf, nichts vom Rennen mitzubekommen. Zuhause schaue ich dann zeitversetzt, was unsere Jungen gezeigt haben! Es ist sowieso jeder grossartig, der dieses Rennen bestreitet.»
Erwin Josi auf Veloreise am Ijsselmeer