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Fürstlich feiern auf dem Fluss

Reisedatum: 27. Dezember 2019 bis 02. Januar 2020

Das Angebot der Firma Twerenbold, eine Silvesterreise zu testen, kam wie gewünscht. Einmal etwas Neues ausprobieren! Mein Gatte darf mich auf dieser Reise begleiten. So kann ich auch seine Eindrücke miteinbeziehen – Männer bewerten ja oft ganz anders. Wir werden aber erst am 27. Dezember zu der Reisegruppe auf der«Countess» stossen. Die Anreise nach Nürnberg erfolgt für uns per Bahn. Die anderen Gäste sind bereits ab Breisach, seit dem 22. Dezember, an Bord. Bei meinen Vorbereitungen wird schnell klar: wir benötigen beide einen grossen Koffer! Es ist Winter und somit packen wir warme Pullover, Jacken und Schuhe für das kalte Wetter ein; aber auch elegante Roben für die musikalischen Vorführungen dürfen nicht fehlen. Eigentlich reise ich gerne mit leichtem Gepäck, aber nun ist es tatsächlich einfach ein «Muss», die Garderobe dem Anlass entsprechend anzupassen.

07. September 2020

Freitag, 27. Dezember 2019: Breisach.

Nach unserer rund fünfstündigen Anreise per Bahn treffen wir um 13 Uhr am Mainhafen in Nürnberg ein. Die anderen Gäste sind in diesem Moment startklar für die Stadtrundfahrt mit den drei Twerenbold Bussen. Ein Schiff bei winterlichen Temperaturen zu besteigen, ist ja mal etwas anderes. Das Interieur der 135m langen MS Countess ist äusserst elegant. An der Réception werden wir freundlich empfangen und informiert. In der grosszügigen Kabine auf dem Oberdeck ist viel Stauraum und die hübsche Sitzecke am grossen Fenster lädt zum Verweilen ein. In der Lounge auf dem Oberdeck kann man sich während 24 Stunden mit Kaffee oder Tee bedienen. Langsam macht sich bei mir der Hunger bemerkbar. Im Bordrestaurant zeigt man uns am Abend verschiedene Einzeltische zur Auswahl. Wir möchten aber gerne andere Leute kennenlernen. Somit verbringen wir die nächsten Tage in
fröhlicher Gesellschaft mit einem Ehepaar, das ebenfalls später an Bord gekommen ist. Das servierte Nachtessen ist einfach göttlich – die Auswahl an Gerichten ist vielfältig und sehr bekömmlich.

Samstag, 28. Dezember 2019: Regensburg.

Nach einer etwas unruhigen Nacht – wir haben etliche Schleusen passiert, was zu ungewohntem Beben an Bord geführt hat – stärke ich mich an dem reichhaltigen Frühstücksbuffet. Bereits um 9 Uhr verlassen wir den Main-Donau-Kanal und fahren auf der Donau weiter bis Regensburg. Die Unesco-Welterbestadt Regensburg erreichen wir kurz nach dem Mittagessen. Den Nachmittag haben wir zur freien Verfügung und können die nahe Altstadt gut zu Fuss erkunden. Das Nachtessen ist bereits um 16.45 Uhr da wir an einem fakultativen Anlass teilnehmen. Wir besuchen die Oper «Der Freischütz» von Claus Maria von Weber im Theater Regensburg. Da ich den Inhalt nicht kannte, war die Zusammenfassung, die wir in unseren Reiseunterlagen erhalten haben, sehr hilfreich. Die Neuinszenierung lenkt mich aber von der eigentlichen Geschichte aus dem 17. Jahrhundert ab. Film-Einspielungen zeigen im Hintergrund Trümmerfrauen und Fallschirmjäger, die Kostüme verweisen auf den Zweiten Weltkrieg. Die Bühnenbilder sind phantasievoll, mal düster, mal schrill bunt. Der diabolische Samiel wird heute im «Freischütz» als sexy Lady im hautengen schwarzen Leder-Outfit dargestellt. Wie dem auch sei; den einen gefällt die kreative Umsetzung, den anderen nicht. Kurz nach 22 Uhr verlassen wir das Theater beim Hinterausgang, dort stehen bereits unsere 3 Twerenbold-Cars – wie immer perfekt parkiert. Nach unserem nächtlichen Ausflug wird uns in der Lounge noch ein Imbiss angeboten: Suppe, Canapés und Desserts – über Hungergefühl müssen wir uns tatsächlich nie beklagen.

Sonntag, 29. Dezember 2019: Regensburg–Passau.

Um 9 Uhr morgens kommen wir bei herrlichem Sonnenschein, aber eisigen Temperaturen im bayrischen Passau an. In der Drei-Flüsse-Stadt (Donau, Inn, Ilz) ist eine interaktive Stadtführung vorgesehen. Damit wir das auch richtig angehen, werden wir am Vormittag von unserem Reiseleiter Jörg seriös darauf vorbereitet; wir werden in 4 Gruppen (analog Bus) eingeteilt und erhalten einen einfachen Stadtplan mit den einzelnen Stationen. So wird die eine Gruppe die Tour beim Pestarzt beginnen, die andere bei Frau Mozart, beim Stadtsoldat oder der Frau Duschl am Domplatz. Mit viel Herzblut und Humor berichten die historisch eingekleideten Stadtführer über Passauer Persönlichkeiten und Geschehnisse aus der Vergangenheit, indem sie auch uns Gäste mit einbeziehen. Leider findet der Rundgang bei eisiger Kälte statt; es ist zwar sonnig, aber in den engen Gassen ist es einfach kalt und schattig. Wir sind froh, dass uns an Bord Kaffee, Tee und Kuchen erwarten … ah ja, schon lange nichts mehr gegessen …

Montag, 30. Dezember 2019: Grein–Wachau–Krems.

Beim heutigen Stadtrundgang durch Grein fehlen etliche Gäste, da dieser Ausflug bereits um 8.30 beginnt und es noch zünftig um die Ohren zieht. Das idyllische Grein (ca. 3000 Einwohner) bezaubert uns. Hier verbindet sich der mächtige, geschichtsträchtige Donaustrom mit der Mühlviertler Hügellandschaft. Die Perle des Strudengaus mit ihrem nostalgischen Charme hat viel zu bieten. Schloss Greinburg, das über dem Städtchen thront zum einen und zum anderen der historische Dorfkern mit dem Rathaus und dem dazugehörigen Stadttheater (1791). Die Stadtführerin gewährt uns einen Blick hinter die Kulissen des ältesten weltlichen Theaters von Österreich; eine kunterbunte Sammlung an Requisiten, das integrierte Gefängnis mit Blick zur Bühne und eine Toilette, nur gerade mit Vorhang von den Sitzplätzen getrennt. Mit einer anschliessenden Führung durch Schloss Grein, das in Privatbesitz ist, beenden wir auch schon unseren Zwischenstopp an diesem schmucken Ort.

Zum Aufwärmen steht auf dem Sonnendeck ein Glühwein bereit – perfekt! Während der 5-stündigen Fahrt nach Krems habe ich die Möglichkeit, auf der Schiffsbrücke unseren Kapitän Rob zu besuchen, um etwas mehr von der Reise zu erfahren. Gerne hätte ich eine Flusskarte gehabt, wo alle Schleusen eingezeichnet sind. Leider konnte er nicht damit dienen und zählte mir die verschiedenen Schleusen auf – über 70 muss das Schiff von Breisach nach Wien bewältigen – auf einer Strecke von 1320 km (274km auf dem Rhein, 384 auf dem Main, 174km auf dem Main-Donau Kanal und 488km auf der Donau).

In Krems kommen wir gegen 16 Uhr an. Bevor es nun mit dem Bus zur Weindegustation geht, machen wir einen kleinen geführten Rundgang durch die bezaubernde Kremser Altstadt. Mit rund 25 000 Einwohnern ist Krems die fünftgrösste Stadt Niederösterreichs. Um 19 Uhr müssen wir wieder an Bord sein, denn nun nehmen wir unser letztes Teilstück in Angriff. Morgen ist unser Ziel erreicht: Wien!

Dienstag, 31. Dezember 2019: Wien.

Bei sensationellem Wetter werden wir direkt an der Anlegestelle für unsere Rundfahrt durch Wien abgeholt. Vorbei am Prater, an stattlichen Regierungsgebäuden, Museen, Theatern, Dom und Kirchen geht die Fahrt zum Schloss Belvedere. Dort ist der Besucheransturm erstaunlich gross – ist es doch Vormittag und Silvester. Weiter geht es zum Hundertwasserhaus. Die Stadtführerin begeistert mit ihrem Wissen und führt uns souverän zu den Sehenswürdigkeiten.

Nach einem kurzen Snack zurück an Bord ruhen sich die meisten etwas aus. Denn bereits um 15.30 Uhr beginnt das Silvester-Menu! Es bleibt Zeit, um sich in Schale zu stürzen. Um 17.45 Uhr fahren wir zur Wiener Staatsoper, wo die Operette «Die Fledermaus» von Johann Strauss um 19 Uhr aufgeführt wird. Bereits die herrliche opulente Kulisse und das entsprechende Bühnenbild stimmen uns auf den heutigen Abend ein. Die schmissige Musik und das wunderbare Sängerensemble begeistern. Witzig freche Dialoge bringen uns immer wieder zum Lachen. Der Ohrwurm «Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist …» sorgt schon früh für ausgezeichnete Stimmung. Wahrlich ein einzigartiges Erlebnis! Nach der Aufführung werden wir wieder beim Seiteneingang von unseren Chauffeuren erwartet und pünktlich zum Jahreswechsel sind wir auf der Countess, um das neue Jahr mit einem Glas Sekt willkommen zu heissen! Vom «Sonnendeck» haben wir einen sensationellen Blick auf die unzähligen gewaltigen Feuerwerke über der Stadt Wien.

Mittwoch, 01. Januar 2020: Wien

Das neue Jahr beginnt fulminant mit dem Strauss Festival Orchester im Konzerthaus Wien um 11 Uhr vormittags. Mit dem bekannten «Donauwalzer» werden wir pompös begrüsst! Zum diesjährigen Thema «Made in Austria» werden hauptsächlich Stücke von Johann Strauss und seinen Söhnen gespielt. Ludwig von Beethoven, Carl Michael Ziehrer und Franz von Suppé machen den Reigen mit bekannten Melodien komplett. Mit viel «Wiener Schmäh» führt Dirigent Peter Guth durch das Programm und begeistert mit passenden Erzählungen zu den einzelnen Musikstücken. Mit einer letzten Zugabe, dem Polka «Ohne Sorgen» von Josef Strauss, verabschiedet sich das Orchester unter tosendem Applaus. Nach einem späten Mittagessen auf dem Schiff, werden wir zur stattlichen Hofburg chauffiert, wo wir an einer Führung durch das stark frequentierte Sissi-Museum teilnehmen.

Am Abend werden wir in der Lounge über die Ausschiffung am Folgetag informiert. Damit das Beladen der Busse reibungslos klappt, müssen alle Koffer mit der entsprechenden farbigen Etikette bezeichnet werden. Ein 8-gängiges Nachtessen versetzt uns ein letztes Mal in Entzücken! An jedem Tag wurden wir mit neuen Kreationen überrascht – einfach fantastisch. Kurz vor 19 Uhr heisst es «Leinen los», denn wir brechen auf zu unserer letzten Etappe auf der Donau nach Melk.
 

Donnerstag, 02. Januar 2020: Melk–Schweiz.

Um 8 Uhr müssen unsere Koffer vor den Zimmern bereitstehen. Sie werden vom Personal über den Schiffssteg zu den Bussen gebracht. Ein Kraftakt sondergleichen – es waren ja knapp 100 Gäste an Bord! Wir selbst dürfen uns ein letztes Mal am reichhaltigen Frühstücksbuffet bedienen und verabschieden uns dann herzlich bei dem aufmerksamen und sehr fröhlichen Servicepersonal. Pünktlich um 9 Uhr fahren wir mit vier Bussen Richtung Salzburg, durch das sonnige und verschneite Tirol zurück in die Schweiz. Während meiner ganzen Reise auf Main und Donau begleitete uns fantastisches Winterwetter und machte diese Flussfahrt somit auch optisch zu einem bezaubernden Erlebnis.

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