Es sind im Moment keine aktiven Elemente in diesem Reise SuperBlock erfasst.

Grosse Musikreise: Prag – Breslau – Wien

Freitag, 15. bis Samstag, 23. Oktober 2021

Eine spannende Reise steht mir bevor, denn wir werden in drei Ländern logieren und in namhaften Konzertsälen und Opernhäusern berühmten Aufführungen beiwohnen. Selbstverständlich habe ich mich im Internet schon etwas umgeschaut und mich an den Fotos mit den bunten Häusern in der Altstadt erfreut. Rein organisatorisch ist diese Reise erstaunlich – 14 Busse machen diese Tour mit. Die Gäste sind zwar in verschiedenen Hotels untergebracht, besuchen aber die gleichen Vorstellungen. Beim letzten Konzert im Musikverein Wien parkieren zusätzlich sieben Busse vor der Konzerthalle mit den Gästen, die mit dem Schiff in der Donaustadt ankommen. Ich bin gespannt, was uns die nächsten Tage erwartet!

01. November 2021

1. Tag (Freitag, 15. Oktober 2021: Schweiz – Prag)

Aufgrund der insgesamt 21 Twerenbold-Bussen werden wir uns an den Raststätten besonders achten, in welchen wir nach der Pause einsteigen. Sie sind nummeriert und unser Chauffeur Michi liefert auch gleich die Eselsbrücke: Weihnachten/Heiligabend – 24 – das ist der unsere! Damit nicht alle Busse die gleiche Strasse beanspruchen, fahren die einen über Ulm, die anderen über München. Für Michi als Münchner hat er mit sichtlichem Stolz  viel zu berichten. Beeindruckend ist die Fahrt durch die Hallertau nördlich von München mit den gewaltigen Hopfenfeldern. Nach einer kurzweiligen Fahrt –  ziemlich genau 12 Stunden – kommen wir wohlbehalten am Rande der Prager Altstadt im modernen Hotel an. Wir werden sehr freundlich empfangen und können uns später an einem vielseitigen Buffet bedienen. 

2. Tag (Samstag, 16. Oktober 2021: Prag)

Dagmar, die tschechische Stadtführerin, holt uns um 9 Uhr für einen Stadtspaziergang ab. Ruhig und mit Charme zeigt sie uns die Highlights von Prag. Über den lang gezogenen Wenzel Platz, geht es Richtung Altstädter Ring an prunkvollen Stadthäusern vorbei; ob Jugendstil, Renaissance oder Rokoko – fast alle Baustile sind hier vertreten. Dagmar weist uns auch auf die Einkaufs- und Verpflegungsmöglichkeiten hin. Pünktlich um 11 Uhr müssen wir beim Altstätter Rathaus sein – denn dann können wir das Glockenspiel der Astronomischen Aposteluhr verfolgen. Ein Wunderwerk wird hier präsentiert! Die kleinen Fensterchen oberhalb der Uhr öffnen sich und es zeigen sich die 12 Apostel. Beim Gongschlag erscheint der «Sensenmann», der die Sanduhr umdreht. Kein Wunder hat sich der Platz davor mit unzähligen Menschen gefüllt, die dieses Spektakel betrachten möchten. Die rund zweieinhalbstündige Führung beendet Dagmar auf der berühmten Karlsbrücke über der Moldau; das gotische Bauwerk ist die älteste Brücke von Prag. Der Blick zur eindrücklichen Prager Burg oder zum Petrin (Laurenziberg) ist beeindruckend. Mit weiteren Reisegästen suche ich nach einer Zwischenverpflegung und bleibe bei einem süssen Spezialitätengeschäft stehen: Trdelnik, eine Teigröhre mit Vanillecrème, Schokolade oder Konfitüre gefüllt – welch ein Gaumenschaus.

Um weitere Sehenswürdigkeiten zu besuchen, reicht die Zeit nicht mehr, denn am späteren Nachmittag werden wir das Konzert der Prague Royal Philharmonic im beeindruckenden Smetana Saal des Gemeindehauses geniessen. Ausgeruht, geduscht und frisch frisiert werden wir dorthin chauffiert. Diese Vorstellung im imposanten Gebäude mit dem schlichten Namen «Gemeindehaus Prag» ist exklusiv für die Twerenbold Gäste gebucht und beginnt bereits um 18 Uhr. Im «Smetana-Saal» staunt man, ob der opulenten Malereien und Stuckaturen im Jugendstil, sowie der gewaltigen historischen Orgel an der Bühnenrückwand. Mit einem fulminanten Konzert des «Prague Royal Philhamonics» werden wir in den folgenden zwei Stunden verwöhnt. Besonders «Die Moldau» von Bedrich Smetana mit der musikalischen Darstellung vom Verlauf von sprudelnden Quellen zum reissenden Fluss, fasziniert mich. Wen wunderts, dass sich die Philharmoniker erst nach einer flotten Zugabe, unter tosendem Applaus von uns, verabschieden dürfen. Ich bin keine Expertin der klassischen Musik, aber ich erkenne stets bekannte Melodien und lasse mich auch gerne von den äusserst kompetenten Mitreisenden belehren. Ich bewundere nicht nur die Meisterleistung jedes einzelnen Musikers, ich staune grundlegend über Menschen, die die Fähigkeit haben, solche musikalischen Werke zu komponieren. Brilliant! 

3. Tag (Sonntag, 17. Oktober 2021: Prag – Görlitz – Breslau)

Nach einem reichhaltigen Frühstück fahren wir ca. 170 km nach Görlitz an der deutsch/polnischen Grenze. Michi unterhält uns mit amüsanten Geschichten aus seinem Leben als Reisechauffeur, aber auch mit Informationen aus Wirtschaft und Politik in Ostdeutschland. So vergeht die Zeit im Nu und wir kommen vor Mittag in der noch ruhigen Stadt an – es ist Sonntag. In der Altstadt von Görlitz bestaunen wir die Bauwerke aus der Renaissance, dem Barock und Jugendstil. In der Filmindustrie ist Görlitz mit seinem Charme und seinen romantischen Ecken ein beliebter Schauplatz. So wird die Ortschaft gerne auch als Görliwood bezeichnet. Hübsche Gaststätten und Cafés laden zum Verweilen ein. Nach einer langen Mittagspause fahren wir nochmals rund 170 km nach Breslau und können bereits um 15.30 Uhr unsere extravaganten Zimmer im zentralgelegenen Hotel beziehen. Das Nachtessen ist heute etwas früher angesetzt, da wir anschliessend in das National Forum of Music in Breslau fahren. Es ist ein Konzerthaus für Klassische Musik, das am 4. September 2015 eröffnet wurde. Das Interieur ist ultramodern, eine architektonische Meisterleistung. Wir haben genügend Zeit, um uns im ganzen Gebäude umzuschauen. Meine Platznummer 1D macht mich etwas stutzig. Nach langem Suchen stehe ich direkt vor der Bühne! Dort sind bereits einige Besucher und beschweren sich bei der Platzanweiserin und schon weist uns die Managerin andere Plätze zu – also ab auf den Balkon rechts von der Bühne. Glück gehabt! Um 20.30 Uhr beginnt das Konzert des NFM Wroclaw Philharmonic Orchestra. Etwas ungewöhnlich ist der Anfang: ein Musiker nach dem anderen schlendert gelassen auf die Bühne, bis der Dirigent Michat Klauza gemeinsam mit dem Violinisten Bartlomiej Niziol das Orchester komplettiert. Ein grandioses Musikspektakel folgt; das Violinkonzert in A-Dur von Mieczyslaw Karlowicz und Symphonie Nr. 5 von Ludwig von Beethoven. Die Akustik im Saal ist hervorragend und wir können einen perfekten Musikabend geniessen. Zufriedene Gesichter steigen anschliessend in unseren Bus, der uns in wenigen Minuten wieder direkt zu unserem Hotel bringt.

4. Tag (Montag, 18. Oktober 2021: Breslau, Ausflug Schweidnitz & Orgelkonzert)

Um 10 Uhr machen wir uns auf den Weg nach Schweidnitz, das westlich von Breslau liegt. Während der Fahrt bringt uns unsere heutige Reiseleiterin Kristina die Region Schlesien etwas näher. Stolz erzählt sie von den zahlreichen Bodenschätzen und dem fruchtbaren, topfebenen Kulturland. In rund einer Stunde erreichen wir die Friedenskirche in Schweidnitz. Sie ist die grösste Fachwerkkirche Europas. Das etwas bescheidene Äussere täuscht über den Innenausbau der Kirche: es erschlägt mich fast, als wir in das prunkvolle Kirchenschiff eintreten. Unbestrittener Blickpunkt ist neben den vielen aus Holz gefertigten Skulpturen, die gigantische Orgel. Der junge Musiker stellt sich kurz vor und beginnt mit dem angekündigten «kleinen» Orgelkonzert.  Was er aus diesen grossen und kleinen Orgelpfeiffen lockt! – Sanfte, aufbrausende, lange und kurze Töne – beeindruckend! Er spielt nicht auf der Orgel, er spielt MIT der Orgel. Mit nicht nur konventionellen Stücken, sondern auch mit ganz modernen Passagen begeistert er uns. Leider beendet er das Konzert bereits nach 20 Minuten, was uns alle etwas enttäuscht.

Die originelle Gaststätte mit der freundlichen Bedienung neben der Kirche entschädigt uns etwas für das abrupte Konzertende. Unsere Besichtigungstour geht weiter westlich nach Walbrzych (Waldenburg), zur Burg Fürstenstein. Durch einen riesigen Park im herbstlichen Blätterkleid, gelangen wir zu den herrschaftlichen Gebäuden. Durch die prägnanten Eingangstürme spazieren wir zum Schloss oder Burg Fürstenstein. Mit Audiogeräten eingedeckt, kann jeder das Schloss bequem in seinem persönlichen Tempo erkunden. Die einen sind schon durch die langen Korridore und Säle gerannt, da stehen die anderen noch beim ersten Objekt und horchen andächtig den entsprechenden Erklärungen. So wundert es nicht, dass wir nach dem Rundgang auf einen einzelnen Reisegast warten müssen, der noch ganz gedankenversunken im Schloss verweilt. Wir sind froh, als er heil auftaucht und sich nicht in einem dunklen Verlies der Burg verirrt hat.

5. Tag (Dienstag, 19. Oktober 2021: Breslau, Stadtbesichtigung)

«Achte auf die Zwerge!», hat mir eine polnische Kollegin aus unserem Dorf per WhatsApp geschrieben. Was das Ganze auf sich hat, wird mir auf unserem Rundgang mit Reiseleiterin Kristina schnell klar. Im Jahr 2001 wurden zu Ehren der Aktivisten die ersten Figuren aufgestellt. Sie sind ein Sinnbild für den Kampf gegen den Kommunismus. Sie sind ca. 30 cm gross und in Bronze gegossen. An jeder Ecke trifft man diese kleinen putzigen Kerle in unterschiedlichen Situationen an: Als Mathematiker, Gelehrter, Blumenfreund, Lesender, Maler, usw. Breslau war 2016 europäische Kulturhauptstadt und gilt als grünste Stadt Polens. Mit den über 100 Brücken nennt man sie auch das Venedig des Ostens. Auf unserem Spaziergang durch die Innenstadt erfahren wir von Kristina unendlich viel über die zahlreichen Sehenswürdigkeiten und deren Geschichte.

Der perfekte Ausgangspunkt ist der Marktplatz: die herrlich farbigen, wunderschön renovierten Gründerzeithäuser rund um den Marktplatz sind ein einmaliges Fotosujet. Das alte Rathaus dort ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Die architektonische Vielfalt ist eindrücklich; vom futuristischen Sky Tower oder der Konzerthalle bis zum gotischen Breslauer Dom. Wir staunen immer wieder über die unterschiedlichen Baustile. Unter anderem besuchen wir auch das Oratorium Marianum, den prächtigen barocken Festsaal der Universität. Die zwei Stunden Stadtführung sind so schnell vorbei und wir werden die Tour beim Marktplatz beenden. Dorthin geht es mit dem Tram, das die Senioren in Breslau gratis nutzen dürfen. Der restliche Nachmittag steht zur freien Verfügung. In der Gartenwirtschaft eines typisch polnischen Restaurants probieren wir unsere ersten Piroggen (gefüllte Teigtaschen mit Kraut oder Fleisch). Danach machen wir uns zu viert auf die Suche nach einer Anlegestelle, um eine Bootstour auf der Oder zu machen. Bei diesem fantastischen warmen Wetter unter blauem Himmel ist das fast ein Muss. Etwas relaxen – denken wir – aber da wir das Boot mit einer quirligen Schulklasse teilen, fällt das Ausruhen ins nahe Wasser. Der forsche Kapitän sorgt aber immer wieder mal mit Rufen oder Hupen für Ordnung und so ist alles nur halb so schlimm. Wir sind uns einig: Breslau hat uns überrascht! So vielseitig und spannend, überschaubar und modern erschlossen. Unseren Aufenthalt beenden wir mit einem Cocktail in einer hippen Bar, wo uns zu den Drinks von jungem umtriebigem Personal selbstgebackenes Olivenbrot serviert wird.

6. Tag (Mittwoch, 20. Oktober 2021: Olmütz – Wien)

Wir ziehen weiter Richtung Süden nach Wien. Eine lange Fahrt liegt vor uns mit rund 550 km. Mittagsrast machen wir in einer mir gänzlich unbekannten Stadt, in Olmütz/Tschechien. Die wunderschönen Häuser wurden erst in den vergangenen Jahren aufpoliert und strahlen in neuem Glanz. Dass die barocke Stadt eine bewegte Geschichte hat, erkennt man spätestens an den unzähligen Monumenten und Gedenktafeln. Es ist eine wahre Freude vor dieser schmucken Kulisse, auf einer der einladenden Terrassen bei einem kleinen Imbiss die warme Sonne zu geniessen. Erstaunlich wie elegant und geschmackvoll hier alles wirkt.

Auf der Weiterfahrt wird es wieder ruhig im Bus, ein Schläfchen in Ehren … spätestens um 17 Uhr sind aber alle wieder wach: Servus Wien! Welch’ atemberaubende Skyline! Es geht nochmals eine ganze Stunde, bis wir durch ganz Wien zu unserem Hotel in den Südwesten der Stadt kommen – Feierabendverkehr halt. Wolkenkratzer in aussergewöhnlichen Formen und Farben bringen uns ins Staunen und machen die Anreise abwechslungsreich und kurzweilig. Strahlende Gesichter gibt es beim Nachtessen, als wir wieder einmal richtig bedient werden und uns nicht selbst am Buffet bedienen müssen. Wozu brauchen wir ein Buffet, wenn es Wiener Schnitzel und zum Dessert Topfenstrudel gibt?

7. Tag (Donnerstag, 21. Oktober 2021: Wien Stadtrundfahrt & Besuch der Oper «Eugen Onegin»)

Unsere Fremdenführerin Elisabeth fährt heute im Bus mit und erzählt Geschichten über Wien. Sichtlich stolz und interessant erklärt sie den Aufbau der Stadt und die herrschaftlichen Bauten. Über Könige, Kaiser, Komponisten, Maler und sonstige Prominenz gibt es unendlich viel zu berichten. Tatsächlich hat diese wunderbare Stadt zahlreiche namhafte Künstler hervorgebracht, vor allem weltberühmte Komponisten: Beethoven, Haydn, Mozart, Schubert, Strauss und viele mehr – sie alle sind deshalb irgendwo verewigt. Beim Hundertwasserhaus dürfen wir kurz einen Blick auf das Werk des Ausnahmekünstlers des 20. Jahrhunderts, Friedensreich Hundertwasser, Maler und Architekt, werfen. 

Nach der Stadtrundfahrt bringt uns Michi wieder zum Hotel. Die Gäste ruhen sich aus oder nutzen die ideale Lage am Stadtrand, um dem barocken Schloss Schönbrunn einen Besuch abzustatten. Die ehemalige Sommerresidenz der Habsburger gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Das Gelände bietet einen wunderschönen Park in dem sich auch der Wiener Zoo befindet. Hoch über dem Park steht, die Gloriette, ein Denkmal, das die Macht und Größe der Habsburger darstellen sollte und für unsere Mini-Gruppe das erklärte Ziel für heute Nachmittag ist. Das Café Gloriette hat ein köstliches Angebot an Kaffeevariationen und Mehlspeise-Kreationen. «Nicht zu viel essen!» hat uns Michi noch auf den Weg gegeben, denn heute soll es ein frühes Nachtessen geben, bevor wir zur Oper gehen ... aber was soll’s, lieber Michi, wir sind in Wien. Wien ohne Kaiserschmarrn, ist doch wie die Schweiz ohne Käse ... 

Pünktlich um 19 Uhr beginnt in der Staatsoper «Eugen Onegin» von Peter I. Tschaikowski. Auf der Musikreise Hamburg/Berlin vor zwei Jahren durfte ich dieses Drama als Ballett in der Staatsoper Berlin «Unter den Linden» mitverfolgen. Heute in Wien erlebe ich es nun also als Oper. Gekämmt und herausgeputzt bringt uns Michi, trotz Verkehr, rechtzeitig zur Staatsoper, wo bereits die anderen Twerenbold-Busse in Reih und Glied stehen. Bevor die Vorstellung beginnt, werden wir gebeten, uns für eine Schweigeminute zu Ehren der kürzlich verstorbenen Sopranistin Edita Gruberová, zu erheben.
Die folgende Oper wird in Originalsprache, also Russisch, gesungen. Auf den kleinen Monitoren bei jedem Sitzplatz werden die Übersetzungen angezeigt. Das schlichte Bühnenbild, das mit dem durch zwei hohe Fenster einfallende Licht, in einen vornehmen Salon immer wieder in eine andere Tageszeit gesetzt wird, fasziniert. Die Protagonisten und Musiker vermitteln Freude, Übermut, Trauer, Dramatik mit gewaltigen Stimmen und Klängen. Nach der dreistündigen Aufführung wird das Ensemble um Eugen Onegin und Tatjana mit begeistertem Applaus verdankt. Vor dem Opernhaus warten 14 Twerenbold-Busse eindrücklich in einer Doppelreihe. Service pur. Voller schöner Eindrücke fahren wir in die Hotels zurück.

8. Tag (Freitag, 22. Oktober 2021: Wien, Tonkünstler-Orchester Niederösterreich)

Seit einer Woche sind wir nun gemeinsam unterwegs und sind schon fast eine Grossfamilie geworden. Heute ist nun unser letzter Tag, bevor es morgen zurück in die Schweiz geht. Mit Stadtführerin Elisabeth sind wir heute Vormittag zu Fuss unterwegs. Wir starten den Rundgang bei der Staatsoper Richtung Albertinaplatz und Hofburg. Bei der Spanischen Reitschule entdecken wir in den Ställen ein paar Pferde. Fiaker, die berühmten zweispännigen Kutschen, bekommen wir hingegen selten zu sehen. Vorbei an Kaffeehäusern geht es gemütlich zum Graben und dem Stephansdom. Nachdem wir viel über Kaiser Franz Josef und Sissi und vieles mehr erfahren haben, verbringen wir die Mittagszeit «führungslos». Zu zweit kehren wir bei «Ilona» ein; hier gibt es laut Menü-Tafel vor der Tür ein typische Ungarisches Gulasch. Eine gute Wahl! Klein und gemütlich ist die Gaststätte in der Seitengasse vom «Graben». Pünktlich sind dann alle beim Treffpunkt vor der Oper. 

Michi bringt uns zum Hotel zurück, damit wir uns wieder in Schale werfen können. Um 15.30 Uhr beginnt das Konzert im «Musikverein», dem wohl traditionsreichsten Konzertsaal Österreichs. Es spielen die Tonkünstler Niederösterreich das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 von Peter I. Tschaikowski, sowie von Dimitri Schostakowitsch die Symphonie Nr. 5. Der Saal ist üppig – mit viel Gold – ausgestattet. Malereien und weisse Plastiken beherrschen den Raum, in dem jeweils das legendäre Neujahrskonzert stattfindet und in die ganze Welt ausgestrahlt wird. Andächtig lauschen wir bekannten und weniger bekannten Klängen. Der Klavier-Virtuose Stephen Hough begeistert mit seinem hingebungsvollen Spiel, umrahmt von den Symphonikern. Das Zusammenspiel von diesen vielen Instrumenten zu einem grandiosen Musikstück ist einfach unglaublich. Ich staune über die Fingerfertigkeit der Musiker – genial! Der zweite Teil, die Symphonie Nr. 5, wird von Yutaka Sado dirigiert. Ein gewaltiges Musikspektakel – leise Töne der Querflöten und plötzlich ein Paukenschlag nach dem andern. Nach dem zweistündigen Sonderkonzert für die Twerenbold-Gäste – zu welchem die Gäste in 21 Bussen hergefahren worden sind – haben wir genügend Zeit irgendwo etwas zu schnabulieren. Der Naschmarkt gleich um die Ecke lädt zum Verweilen ein. Eine wunderbare Woche mit musikalischen und kulinarischen Leckerbissen endet nun und wird uns allen unvergesslich bleiben.

9. Tag (Samstag, 23. Oktober 2021: Wien – Schweiz)

Die Heimreise erfolgt ruhig und problemlos über Linz, Salzburg, Innsbruck durch den Arlbergtunnel. Auch am letzten Tag ist uns Petrus wohlgesinnt. Obwohl man ja «nur» im Bus sitzt, erfreut man sich sehr an der vorbeiziehenden himmelblau umrahmten Landschaft. Schöne Begegnungen mit Gleichgesinnten machen solche Themenreisen immer zu einem besonderen Erlebnis und man fühlt sich auch als Alleinreisende deshalb sehr gut aufgehoben.

Weiterempfehlen: