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Testbericht

Istrische Halbinsel

12. bis 17. September 2021

Unsere Reisentesterin war wieder in unserem Auftrag unterwegs: Diesmal an der Adria - auf der Istrischen Halbinsel. In ihrem Bericht erzählt sie uns von ihren Eindrücken und Erlebnissen von unterwegs.

25. Juli 2022

Vor rund zehn Jahren entdeckte ich Kroatien für mich als neue Feriendestination. Etwas skeptisch buchte ich damals eine Inselhüpf-Tour in Süddalmatien und war anschliessend extrem begeistert von der Schönheit und Gastfreundschaft Kroatiens. Mit Twerenbold nun den nördlichen Teil – Istrien – zu erkunden, freut mich ganz besonders und ich hoffe natürlich, dass ich zudem ein paar richtig warme Sonnenstrahlen geniessen darf! Etwas peinlich ist es mir im Car, als ich realisiere, dass ich die Reisedokumente etwas oberflächlich studiert hatte;  Währung ist immer noch Kuna ... ich war der vollen Überzeugung, dass Kroatien nach dem EU-Beitritt auch den Euro als Zahlungsmittel verwendet. Also – es soll mir eine Lehre sein: Tipps und Hinweise in der Twerenbold-Broschüre sorgfältig durchzulesen!

1. Tag (Sonntag, 12. September: Schweiz – Istrien, Umag)

Die Reise verzögert sich etwas, da wir noch auf einen Gast in Arth Goldau warten müssen. Zum Glück verläuft die Weiterfahrt durch den Gotthard-Tunnel reibungslos. Hingegen stauen sich die Autos beim Grenzübergang in Chiasso. Chauffeur Peter ermahnt uns, dringend die Masken aufzusetzen und die nötigen Dokumente, wie ID oder Pass plus Covid-Zertifikat bereit zu halten. Aber wir werden nicht aufgehalten und so verläuft die weitere Fahrt Richtung Verona und Triest unaufgeregt. Wir passieren die slowenische und kroatische Grenze – alles verläuft wunderbar – und wir kommen noch bei Tageslicht in Umag an. Das moderne Hotel direkt am Meer ist für die nächsten fünf Tage unser Zuhause. Nach einem Begrüssungsapéro in der Lobby dürfen wir uns am reichhaltigen Buffet bedienen.

2. Tag (Montag, 13. September: Rovinj und Poreć)

Bei sonnigem Wetter besuchen wir heute die zwei hübschen Städtchen an der Westküste Istriens, direkt an der Adria. Neu in unserer Reisegruppe ist Zoran. Er ist der einheimische Fremdenführer und wird uns in den kommenden vier Tagen seine Heimat vorstellen. Nach einer rund halbstündigen Fahrt mit dem Bus kommen wir in Poreć an. Von dort geht es weiter mit einem kleinen Schiff entlang der grünen Lagune ins südlich gelegene Rovinj. Bereits vom Schiff aus erkennt man, welch schmuckes Städtchen uns da erwartet. Malerische Gassen, kleine Boutiquen und einladende Restaurants und Bars machen unseren geführten Rundgang zum Erlebnis. Zoran kann zu jedem Gebäude etwas berichten. Über der Altstadt thront die Kirche der heiligen Euphemia; der Glockenturm gleicht demjenigen in Venedig. Die kupferne Statue an der Spitze der Pyramide ist so gestellt, dass sie sich in der Windrichtung um Ihre Achse dreht. Die freie Zeit nutzen wir gerne, um in den romantischen Gassen zu spazieren oder um in einem der unzähligen Restaurants einzukehren – es ist schliesslich Mittagspause.

Anschliessend fährt uns Peter nach Poreć, wo uns Zoran wieder ins Zentrum des Ortes begleitet und uns auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten hinweist, wie zum Beispiel die Euphrasia Basilika (UNESCO Weltkulturerbe), das Rathaus und natürlich die Altstadt, wo wir den Schatten suchen. Es ist tatsächlich um die 30 Grad warm und wir können somit einen verspäteten Sommer geniessen, den wir in der Schweiz doch so vermisst haben.

3. Tag (Dienstag, 14. September: Istrien-Rundfahrt mit Weindegustation)

Nur gerade 15 Gäste nutzen die heutige Rundfahrt, um das Landesinnere zu entdecken. Die anderen Reiseteilnehmenden wollen die letzten sonnigen, heissen Tag für das Strandleben nutzen. «Dobro jutro, liebe Gäste!», begrüsst Zoran gut gelaunt die reiselustige Truppe vor dem Hotel. Nach rund einer Stunde kommen wir in Motovun an, das hoch über dem Mirnatal liegt. Bereits auf dem Weg hierhin erzählt uns Zoran von den, in diesem Flusstal wachsenden, Trüffel-Pilzen. Im Dorf Motovun wird schnell klar, ohne Trüffel geht hier gar nichts: Es gibt diesen köstlichen Pilz verarbeitet ihn allen möglichen Formen – sogar als Chips wird er angeboten. In einem Delikatessengeschäft dürfen wir verschiedene Häppchen probieren. Da es sich um ein kostbares Gut handelt, muss der Einkauf von «Mitbringseln» gut überlegt sein. Nach einem Spaziergang auf der Stadtmauer geht die Fahrt weiter nach Ohnići/Vižinada. 

Wir schlendern durch Rebberge und Olivenhaine zum Weingut der Familie Geržinić. Der Chef persönlich heisst uns freundlich und bescheiden willkommen. Er führt uns auf die Terrasse hinauf und stellt uns die verschiedenen Weine vor, die wir heute degustieren dürfen: der weisse Malavazija, der rote Teran und den Dessertwein Muskat. Serviert mit passenden Beilagen, wie Brot, Olivenöl oder Schinken. Zum «Muskat» geniessen wir die süssen Fritule (süsse frittierte Teigbällchen). Als Abschluss gibt es einen einheimischen Grappa, dieser wird aber vorsorglich erst unten im Erdgeschoss angeboten: «Živjeli!» (Prost)

Nach dieser wirklich gemütlichen, fröhlichen Runde im Weingut lehnen wir uns im Bus nur allzu gerne etwas zurück. Mein Kopf ist ungewöhnlich schwer geworden ... knapp eine Stunde später, auf unserem Nachhauseweg sozusagen, geht es bergauf. Die lieblichen Hügel, prägnanten Zypressen und ausladenden Pinien erinnern uns an die Toskana. Wunderschön! In Grožnjan erwartet uns ein winziges originelles Dörfchen, das vor allem bei Künstlern bekannt und beliebt ist. In den engen Gassen haben Kunstschaffende ihre Ateliers und Verkaufsläden. Eine äusserst charmante Atmosphäre herrscht hier; zwischen den alten Häusern und Bäumen findet jeder ein schattiges Plätzchen zum Verweilen. Frühzeitig sind wir heute im Hotel zurück und können den fantastischen Hotelstrand etwas geniessen.

4. Tag (Mittwoch, 15. September: Brijuni-Inseln und Pula; fakultativ

Den heutigen Tag verbringen wir im Süden von Istrien. Peter fährt mit uns bis nach Fazana. Dort geht es weiter mit der Fähre zur grössten der Brijuni Inseln. Diese Inselgruppe ist durch die langjährigen Aktivitäten von Josip Broz Tito, dem Präsidenten des ehemaligen Jugoslawien bekannt. Er residierte dort in einer stolzen Villa, wo er unzählige Staatsmänner, Aristokraten und Filmstars empfing. Seine Liebe zur Natur, zu Tieren und Kultur haben bis heute ihre Spuren auf diesen wunderschönen Inseln hinterlassen und Brijuni ist deshalb ein beliebtes Reiseziel für Touristen. Wir tuckern mit dem Inselzug, begleitet von der Inselführerin Sunja über den östlichen Teil der Insel, vorbei an mächtigen Pinien- und Olivenbäumen. Die Wiesen sind ausgetrocknet und als wir dann auch noch Zebras entdecken, fühlt man sich irgendwo nach Afrika versetzt. Wir bestaunen den wohl ältesten Olivenbaum am Mittelmeer, der mit seinen 1600 Jahren stolz und mächtig vor uns prangt. Eindrücklich diese Insel und voller Überraschungen.

Um 13 Uhr kehren wir wieder zurück nach Fazana, wo wir mit Zoran in einem schattigen Hafenrestaurant einkehren. Nach dem Mittagessen besuchen wir das nahe gelegene Pula. Sie ist die grösste und älteste Stadt Istriens und hat rund 82'000 Einwohner. Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit ist das Amphitheater. Die Arena wird heute für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt und bietet dafür eine absolut eindrückliche Kulisse – man fühlt sich nach Rom ins Kolosseum versetzt. Aber auch der Triumphbogen, das Forum und der Augustustempel sind auf unserem Stadtspaziergang einen Besuch wert. Unsere freie Zeit verbringen wir in der romantischen Altstadt; ich bin entzückt vom bunten Angebot an Boutiquen, Souvenirläden und originellen Kneippen. Drückend heiss wird es plötzlich und wir sind froh, dass es im klimatisierten Bus auf der Rückfahrt so wunderbar angenehm ist. Ein abwechslungsreicher Tag neigt sich dem Ende zu.

5. Tag (Donnerstag, 16. September: Besuch des Bürgermeisters in Mošćenice und Opatija-Riviera)

Heute überqueren wir die Halbinsel Richtung Ostküste von Istrien, zur Kvarner Bucht. Um 11 Uhr haben wir einen Termin beim Bürgermeister von Mošćenice. Sein Ruf eilt ihm voraus und wir sind gespannt auf dieses Unikum. Die Überraschung ist gross, als wir ihn im Dorfzentrum antreffen. Er sieht einem unserer Reiseteilnehmer zum Verwechseln ähnlich! Die Freude ist gegenseitig, sogar den gleichen Jahrgang haben die zwei Schnäuzigen.

Flink führt uns Bürgermeister Dusan durch das kleine Dorf mit seinen knapp 130 Einwohnern. Seine Geschichten sind gespickt mit lustigen Anekdoten. Manchmal nicht ganz jugendfreie Bemerkungen und Sticheleien ans weibliche Geschlecht nehmen wir mit Humor. In der Kirche des Heiligen Apostels Andreas stimmt er plötzlich «Grosser Gott, wir loben dich ...» an und auch die nicht so fleissigen Kirchgänger summen mit. Im Keller mit der stillgelegten Ölpresse offeriert er uns einen Grappa – oder war es eher ein Likör? Auf jeden Fall wird auch dort nochmals zum Gesang eingeladen. Ja, Dusan unterhält uns mit Tempo und viel persönlichem Engagement. Er begleitet uns zu seiner Frau Kornelia, eine gebürtige Deutsche aus dem Baden-Würtembergischen. In ihrem Spezialitätenladen bedient uns vor allem ihr redegewandte Gatte und preist das beste (was denn sonst!) Olivenöl an; aber auch Honig und Liköre hübsch verpackt, werden gerne für die Liebsten zu Hause eingekauft. Welch’ ein Erlebnis!

Nach dieser unterhaltsamen Touristenattraktion fahren wir ins nahe Opatija. Diese prächtige Stadt, direkt am Meer mit den herrschaftlichen Villen, gepflegten Gärten und Parkanlagen, bezaubernde Skulpturen, wie z.B. «Das Mädchen mit der Möve» – erkundet man sehr gerne zu Fuss, trotz Regen.

Plötzlich sind graue Wolken aufgezogen und wir müssen mit Schirm und Jacken zum Restaurant marschieren, das uns Guide Zoran empfohlen hat. Gut gestärkt schlendern wir anschliessend zum Busbahnhof, entlang dem Lungomare. Eigentlich ist es schon etwas spät geworden mit der Mittagspause, denn schon bald gibt es ja das Nachtessen in einem Landgasthof nahe Buje! Dort angekommen wähnt man sich bei einem Agriturismo irgendwo in der Toskana: das Restaurant Parenzana empfängt uns mit stimmungsvollem Ambiente. In grossen Terrinen wird die Bohnensuppe serviert, die mit viel Fleisch und Wurst angereichert ist und wir zweifeln, ob wir dann wirklich noch weitere Speisen schaffen würden ... nach Pollo und Penne und einem Kürbisdessert, verlassen wir zu später Stunde den Tisch, um zurück ins nahe gelegene Hotel zu fahren. Unsere grossartige Istrien-Rundreise geht dem Ende entgegen. Nun heisst es Koffer packen, schnell einschlafen und am anderen Morgen zeitig aufstehen! Laku noć ... gute Nacht!

6. Tag (Freitag, 17. September: Istrien – Schweiz)

Bereits ab 6.15 Uhr gibt es Frühstück, damit wir um 7.10 Uhr die Koffer einladen und abfahren können. Als sehr harmonische Reisegruppe konnten wir abwechslungsreiche Tage erleben. Erstaunlich, wie sich immer wieder völlig verschiedene Menschen aus der ganzen Deutschschweiz auf einer solchen Reise zum ersten Mal treffen und sich schon in wenigen Tagen zu einer flotten Gruppe zusammenfügen. Unkompliziert, fröhlich und interessiert – so erlebe ich die Twerenboldgäste immer wieder. Es ist eine Bereicherung, mit Gleichgesinnten zu reisen.

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