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Testbericht: Toskana mit Florenz und Pisa

Reisedatum: 22. – 26. September 2019

Toskana! Riesig ist die Freude, diese Reise testen zu dürfen. Ich habe bereits in jungen Jahren einige der glanzvollen Orte in Mittelitalien besucht und flanierte stets begeistert durch enge Gassen und über historische Brücken und Plätze. In genussvoller Erinnerung sind mir die fantastischen Pizzen, Panini und vor allem die italienische Fröhlichkeit geblieben. Nicht nur kulinarisch hat diese Region einiges zu bieten, auch kulturell ist das Angebot fast grenzenlos. Hervorragende Künstler, Architekten und Musiker wurden hier geboren und werden in ihren Geburtsstädten dementsprechend verehrt. Andiamo!

23. Januar 2020

Sonntag, 22. September 2019
1. Tag: Schweiz – Forte dei Marmi

Die Hinfahrt in die Toskana erfolgt via Luzern, Gotthard und Mailand. Chauffeur Rolf fährt uns ruhig und sicher gegen Süden. Schon bald entdecken wir in der Ferne die so typischen Hügelzüge mit den unverwechselbaren Landhäusern, umgeben von kerzenförmigen Zypressen. Unser Ziel, Forte dei Marmi, liegt direkt am ligurischen Meer, ca. 15 km nördlich von Viareggio. In diesem mondänen Ferienort werden wir die nächsten vier Tage logieren. Der abendliche Spaziergang führt mich zuerst ans Meer, wo hohe Wellen ein Baden leider nicht erlauben. Die rote Fahne warnt mich zudem ganz offiziell davor. Aber nur schon das Barfusslaufen im Sand vermittelt Ferienstimmung pur. Beindruckend sind die edlen Badehäuschen, die dem Strand entlang in allen Farben aufgebaut sind. Anstatt Sonnenschirme sind hier gediegene Lodges eingerichtet. Anschliessend gehe ich auf Entdeckungstour – mit dem passenden Schuhwerk versehen. Ich bestaune die Auslagen in den edlen Geschäften rund um unser Hotel. Fast könnte man meinen, es werde hier noch mit Lire bezahlt, so viele Nullen wie hier auf den spärlichen Preisschildern zu sichten sind. Ohne Frage, hier verkehrt eine noble Kundschaft. Nach unserem ersten gemeinsamen Nachtessen, einem Kennenlernen der Tischnachbarn und einem ersten Anstossen mit einem Gläschen Wein, ziehen sich die meisten früh ins Zimmer zurück.

Montag, 23. September
2. Tag: Lucca und Pisa

Der Weg führt uns heute ins 20 km entfernte Lucca, der «Stadt der 100 Kirchen». In der wohlhabenden Ortschaft mit dem hervorragend erhaltenen historischen Stadtkern wurde der berühmte Komponist und Lebemann Giacomo Puccini geboren (Tosca, La Bohème und viele Opern mehr).

Im Stadtkern selbst wohnen rund 8000 hauptsächlich alteingesessene Menschen. Zusammen mit den ausserhalb der Stadtmauern lebenden, zählt die Stadt knapp 90'000 Einwohner. Unsere Stadtführerin Corinne zeigt uns mit Herzblut «ihre» Lieblingsstadt. Besonderen Wert legt man hier auf die historischen Gebäude mit ihren Läden, die immer noch mit antiken Schildern und Schriftzügen geschmückt sind. Nach vielen interessanten Fakten kehren wir ein in einem der vielen hübschen Caffès, stärken uns mit Panini oder Dolci bevor wir uns zum Treffpunkt begeben. Plötzlich werden wir von einem Platzregen überrascht; lachend suchen wir Schutz in einer nahen Unterführung.

Bereits eine Stunde später kommen wir mit dem Bus bei prächtigem Sonnenschein in Pisa an. Vom Busparkplatz fahren wir mit dem Zügli zum Domplatz, unweit des schiefen Turms. Beim Domplatz, Piazza del Miracoli (Platz der Wunder), sind wir überwältigt von der Grösse der historischen Gotteshäuser. Das Ensemble besteht aus dem Baptisterium (grösste Taufkirche der Welt), dem Friedhof, dem Dom Santa Maria Assunta und dem wohl bekanntesten Glockenturm: der schiefe Turm von Pisa. Dieser «Campanile» ist klar das beliebteste Fotosujet. Um den Turm über 294 Stufen besteigen zu dürfen, müsste man sich zuerst bei einer langen Kolonne anstellen, 18 Euro bezahlen und dann werden nur gerade 45 Personen eingelassen, die für eine begrenzte Zeit darin verweilen dürfen. Mir ist es das nicht wert und auch meine Reisekollegen muten sich das nicht zu. Lieber geniessen wir bei strahlendem Sonnenschein einen Espresso oder ein Gelato, bevor wir uns um 16.30 Uhr am Treffpunkt wiedersehen.

Da wir frühzeitig im Hotel ankommen, nutzen wir die sonnigen Abendstunden, um im Meer zu baden oder einfach am fast menschenleeren Strand spazieren zu gehen.

Dienstag, 24. September
3. Tag: Florenz

Der Weg nach Florenz führt uns an den Alpi Apuane und am Monte Albano vorbei. Unterwegs steigt bereits die heutige Stadtführerin dazu. Anna weist uns auf die herrliche Vegetation der Toscana hin; tausende Zitronen-, Pfirsiche- und Olivenbäume prägen das Landschaftsbild. Riesige Baumschulen sind hier entstanden, wo wir Pappeln, Zedern, Zypressen, Pinien und vieles mehr erkennen. Aber auch viele Rosen- und Magnolienfelder gibt es in dieser Region. Aus der Ferne bestaunen wir wieder die toskanischen Bauernhäuser auf den Hügeln, die von leichten Nebelschwaden verdeckt ein faszinierendes Bild abgeben. So ist also auch der Weg das Ziel.

Nun ist aber der Moment gekommen, wo ich mich absetze, um mich auf die Suche nach einer ganz bestimmten Adresse zu machen. Vor bald 40 Jahren hatte ich hier in Florenz einen Sprachaufenthalt gemacht und in einer Altstadtwohnung nahe des Doms bei einer Künstlerfamilie gewohnt. Ich irre also in den Gassen herum und schaue an den alten Gebäuden hoch, um allfällige bekannte Fenster und Dachterrassen auszumachen. Es ist aber fast nicht zu glauben, ich kann «meine» Eingangstür leider nicht finden. Enttäuscht verlasse ich das belebte Stadtzentrum, um am anderen Flussufer des Arnos entlang zu schlendern. Hier ist es erstaunlich ruhig. Über dem Strandbad «Spiaggia Arno» (kein Mensch wagt sich je in dem schmutzigen Wasser zu baden ...) thront ein nettes Flussbeizli unter schattigen Bäumen mit fantastischem Blick auf die Altstadtkulisse von Florenz. Hier lässt es sich gut verweilen und als einziger Gast werde ich flink mit einem Glas Wein bedient. Spannend wird es an unserem Treffpunkt beim «Zecca»; dort müssen wir den Twerenboldbus abpassen, da Rolf nur zum Aufladen halten kann. Alles klappt wunderbar – auf uns ist Verlass

Mittwoch, 25. September
4. Tag: Fakultativer Ausflug Cinque Terre

Eine der schönsten Regionen Italiens erwartet uns heute. Wir fahren erst um 9.45 Uhr los. Somit können wir noch den Textil-Markt auf dem Dorfplatz besuchen. Da es regnet, sind aber nur wenige Stände offen und somit fällt der grosse Kaufrausch weg.

Rolf fährt uns über la Spezia nach Riomaggiore in Ligurien. Die dunklen Wolken haben sich verzogen und machen der Sonne Platz. Mit unserer temperamentvollen Reiseführerin Patrizia geht es auf einem schmalen Pfad hinunter nach Manarola. Über uns ragen die Felsen mit den steilsten Rebhängen der Welt empor. Die kleinen Dörfer gehören seit 1997 zum UNESCO-Welterbe. Kein Wunder! Diese bunten Häuser kleben wie Schwalbennester über der Küste und bezaubern durch ihre Schlichtheit. Mit dem Zug gelangen wir nach Monterosso, wo uns Patrizia resolut durch die Menschenmenge lotst. Wie überall, wo es so wunderschön ist, sind auch viele Touristen aus aller Welt. Wir spazieren durch den malerischen Ort, besuchen Kirchen und Plätze und geniessen atemberaubende Ausblicke. Mit der Bahn geht es weiter nach Monterosso und dann nach Vernazza, wo die farbigen Boote die Piazza prägen. Zu jedem Ort weiss die Reiseleiterin viel zu berichten. Individuell verbringen wir hier noch etwas Zeit. Gerne lasse ich mich in einem der Spezialitätengeschäfte zu einem Gläschen Vino bianco einladen und als Zürcher Weinländerin lasse ich mich sofort auf eine Fachsimpelei ein. Das wiederum führt zu einem weiteren Gläschen – zu einem Glas Rotwein. Mein Besuch wird mit frischer Focaccia abgerundet und mit etlichen leckeren Einkäufen verabschiede ich mich von den geschäftstüchtigen, aber sehr fröhlichen Ladenbesitzern. Um 17 Uhr reisen wir mit dem Zug direkt nach La Spezia, wo wir zügig durch die verkehrsreiche Altstadt zu unserem Bus marschieren.

Wiederum hat alles, trotz grossem Rummel, perfekt geklappt. Mit viel Applaus verabschieden wir die quirlige Reiseleiterin und geniessen es, gut aufgehoben mit unserem Chauffeur zum Hotel zu fahren. Schon wird unser letztes Abendessen serviert und wir stossen auf diese unvergessliche Kulturreise an. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht!

Donnerstag, 26. September
5. Tag: Rückreise in die Schweiz

Mit gepackten Koffern stehen alle um 8.50 Uhr bereit. In Parma machen wir den ersten Stopp. Ein sehr schönes Lokal mit angrenzendem Laden erwartet uns hier .... mmh, welch fantastischer Duft von frisch geröstetem Kaffee und von würzigem Schinken – Tatsache ist, hier bin ich gerne Gast. Zum Bus kehren wir mit grossen Einkaufstaschen zurück. Die Textnachricht an meinen Gatten «Bringe heute Schinken und Käse mit nach Hause» wird umgehend quittiert «Hole dich in Wiesendangen ab!» – Ob das nun wegen meiner kostbaren Habe oder aus lauter Sehnsucht nach seiner holden Gattin so prompt kommt, sei dahin gestellt ...

Arrivederci, bella Italia!

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