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Testbericht unserer Reisetesterin: Irland – die grüne Insel

Reisedatum: 07.07. - 14.07.2019

Es ist nicht das erste Mal, dass ich Irland bereise und ich freue mich, diese schöne Insel mit ihren sympathischen Bewohnern wiederzusehen. Es erstaunt mich kaum, dass das erste gälische Wort, das wir zu lernen haben «Slainte!» heisst: Prost und Gesundheit! Die Iren pflegen die Gemütlichkeit in allen Facetten – ausser – beim Autofahren und beim Sport. Während unserer Rundreise fallen uns immer wieder die grossen Felder auf mit den zwei Fussballtoren,  deren Eckpfosten links und rechts verlängert weit in den Himmel ragen; zu den beliebtesten Mannschaftsportarten gehören nämlich «Gaelic Football», eine Mischung aus Fussball, Handball und Rugby und andererseits «Hurling», das schnellste Spiel auf Gras. Jeder Spieler spielt hier mit Helm und Schläger. Die Fangemeinde ist gross und wohl an  jedem Wochenende wird irgendein Turnier ausgetragen, wo zünftig gekämpft und gefeiert wird. Golfen ist übrigens ein Volkssport und für fast jedermann erschwinglich, da ist eher Tennis der elitären Schicht vorbehalten. Das  spektakulärste in Irland sind die Wetterkapriolen. Tatsächlich lohnt es sich nicht, sich über irgendwelche  Wetterprognosen zu ärgern. Immer wieder reisst der Himmel auf und die Sonnenstrahlen zaubern diese fantastischen Farbtöne auf die Inselwelt. Von den Temperaturen her geniessen wir meist frühlingshafte 18 - 22 Grad, wunderbar!

30. November 2019

Sonntag, 07. Juli 2019
1. Tag: Hinflug Zürich – Dublin

Der Flug von Zürich nach Dublin verläuft reibungslos und wir werden dort beim Ausgang pünktlich von zwei Männern empfangen: Jack und Richie. Am heutigen Tag werden wir in einem irischen Bus transportiert, damit Chauffeur Jack seinen «fahrfreien» Tag einziehen kann. Richie, ein einheimischer Hüne, stellt sich als unser Führer vor. Schon bald ist klar, dass wir in ihm einen genialen Guide haben. Mit irischem Schalk bringt er uns immer wieder zum Schmunzeln und wenn er während der Fahrt Volkslieder trällert, summen wir gerne bei bekannten Melodien mit ... «What shall we do with the drunken Sailor ..» geht mir schon gar nicht mehr aus dem Kopf. Die Stadtrundfahrt in Dublin gestaltet er mit vielen kleinen Anekdoten spannend und lehrreich. Auch in der St. Patrick’s Cathedral führt er uns durch die langen Kirchengänge und weist uns auf viele Details hin. Nach einem Abstecher an den Stadtrand zum Phoenixpark, der eine Fläche von über 700 Hektaren hat, bringt uns der Bus zum Stadthotel, das direkt gegenüber der Christ Church liegt. Erschöpft beziehen wir unsere Zimmer. Wer möchte, erkundet aber vor dem Nachtessen die nähere Umgebung. Nur gerade «um die Ecke» findet man nämlich das wohl bekannteste Quartier von Dublin, Temple Bar. Unzählige Bars und Pubs findet man hier an diesem quirligen Ort, nur einen Katzensprung vom Fluss Liffey entfernt. Das Nachtessen ist ziemlich früh geplant und nach einem leckeren Menu freut man sich auf die wohlverdiente Nachtruhe.

Montag, 08. Juli 2019
2. Tag: Dublin – Clonmacnoise – Galway

Der heutige Ausflug beginnt um 8.30 Uhr – Mit Gepäck! Da wir in den kommenden Tagen immer wieder andere Hotels beziehen, erinnert uns Richie stets daran, wann wir mit oder ohne Gepäck startklar sein müssen. Ab heute fahren wir in der Köngisklasse im Twerenboldbus – Luxus pur. Ruhig fährt Jürg, oder eben Jack, mit uns Richtung Clonmacnoise. Nach knapp zwei Stunden kommen wir in den Ruinen dieser geschichtsträchtigen Klostersiedlung an. Harmonisch umrahmt Irlands längster Fluss, der Shannon, diese Anlage. Nach diesem mystisch anmutenden Besuch fahren wir in das nur ein paar Kilometer entfernte Shannonbridge.

In einem urigen alten Pub ist für uns ein einfaches Mittagessen reserviert: Gemüsesuppe und kleine Sandwiches. Dazu trinkt man üblicherweise ein Bier. In Galway, wo wir nach einer kurzen Führung noch etwas freie Zeit haben, genehmige ich mir in netter Gesellschaft meinen ersten Irish Coffee. Dieser fröhliche Ort am River Corrib hat ein besonderes Flair; farbige Häuser mit viel Blumenschmuck und kleinen und grossen Strassenmusikern prägen die Innenstadt. Besonders gefällt mir die Bronzeskulptur von Oscar Wilde, dem bekannten irischen Schriftsteller und Lebemann. Am frühen Abend beziehen wir unser nächstes Hotel, in dem wir für zwei Nächte logieren werden. Heute gibt es den etwas verspäteten Willkommensdrink – «Slainte!»

Dienstag, 09. Juli 2019
3. Tag: Galway – Connemara – Kylemore Abbey

Entlang der Galway Bay geht es heute Vormittag in die typisch irische Region Connemara. Etwas nördlich, im Landesinnern, fahren wir an unzähligen kleinen Süsswasserseen vorbei, die von kleinen Hügeln umrahmt sind. Die Strassen sind eng und etwas uneben, aber die Aussicht auf die abwechslungsreiche Landschaft entschädigt uns für die holprige Fahrt. Der Wechsel von Schatten und Sonne auf den grünen Wiesen verzaubert uns. Richie erzählt uns wieder viel Spannendes und manchmal gar etwas Gruseliges – was er stets humorvoll zu umrahmen weiss. Natürlich beglückt er uns auch heute wieder mit einem Volkslied. Einfach sensationell, wie er uns seine Kultur in allen Bereichen näher bringt. Immer wieder entdecken wir Torffelder. Der getrocknete Torf wird als Heizmaterial verwendet. Bei einem Kaffeehalt in Maam Cross können wir eine Nase voll nehmen, wenn dieser Torf als Brikett verbrannt wird – nun, etwas gewöhnungsbedürftig, dieser beissende Geruch.

Bereits eine Stunde später treffen wir in Kylemore ein. Kylemore Abtei, das einzige noch bestehende Benediktinerinnen-Kloster Irlands, thront stolz über dem Pollacappul See. Wir haben fast drei Stunden Zeit, um uns individuell auf diesem riesigen Parkgelände umzuschauen. So kann das Schloss und der weitläufige Viktorianische Mauergarten besichtigt werden. Ich selbst freue mich auf den Rundgang durch den angrenzenden wunderbaren Wald mit Zwischenstopp im lauschigen Wald-Tee-Haus.

Auf der Rückfahrt zum Hotel kehren wir kurz in die urige «The Field Bar» ein, um den bekanntlich besten Irish Coffee zu probieren. Hier hat man einen direkten Blick auf den einzigen Fjord von Irland, Killary Harbour.

Mittwoch, 10. Juli 2019
4. Tag: Galway – Cliffs of Moher – Tralee

Schon bald ist klar, es gibt nichts zu beschönigen: es ist ein trüber Tag – so richtig irisch halt. Aber Richie muntert uns auf. Was sagt da der optimistische Ire: «It could be worse!» Mit gepacktem Koffer stehen wir pünktlich vor dem Hotel in Galway, wo wir zweimal übernachtet haben. An der Lisannol Bay (Surfer Paradies) vorbei, geht es Richtung Grafschaft Clare über Ballyvaughan zu den Cliffs of Moher. Bei vielen kleinen Ortschaften hat unser Guide etwas zu berichten. In Lisdoonvarna zum Beispiel findet alljährlich der grösste Heiratsmarkt Europas statt: das Matchmaking Festival – vor allem für die Landwirte auf ihren abgelegenen Höfen der wichtigste Tag im Jahr – leider jedes Jahr von neuem. In Liscannor angekommen ist klar, die Klippen von Moher sind hinter riesigen Nebelschwaden versteckt. Mutig trotzen wir den Nebelschwaden und marschieren in gigantischer Höhe entlang den Felsen. Und siehe da – plötzlich sieht man die majestätischen mit Gras überwachsenen Klippen etwas klarer, denn mit dem Wind haben sich auch die Wolken etwas verzogen. Traumhaft diese Aussicht!

Auf der Fahrt nach Tralee besuchen wir eines der hübschesten Orte von Irland: Adare. Die reetgedeckten Häuser entlang der stark befahrenen Hauptstrasse sind tatsächlich ein Blickfang. Langsam sind wir etwas müde und beim traurigen Lied, das Richie gefühlvoll anstimmt, fallen mir die Augen zu.

Nachdem Nachtessen ist grosses Theater angesagt: im «Siamsa Tire», dem nationalen Folk-Theater in Tralee, wird «The Wind from the West» aufgeführt. Mit Musik, Gesang und Stepptanz erzählen die Protagonisten Geschichten Westirlands. Die Bühnenbilder wechseln mit wenigen Handgriffen. Stimmungsvoll, ob traurig oder fröhlich, die wunderschönen Stimmen der Sänger berühren uns tief. Ein einmaliges Erlebnis.

Donnerstag, 11. Juli 2019
5. Tag: Tralee, Ring of Kerry

An jedem Tag ein Highlight. So jedenfalls kommentiert Richie jedes Programm für den kommenden Tag. Heute ist es der Ring of Kerry. Die rund 180 km lange, schmale Küstenstrasse beginnt am Dingle Bay und kann von Bussen nur in einer Richtung befahren werden, gegen den Uhrzeigersinn. Etwas bedeckt ist der Himmel, aber wie immer gilt: es kann nur besser werden. Ab Waterville, wo wir die Statue von Charlie Chaplin besuchen oder gar die Füsse im Meer baden können, ist die Sonne nun endgültig mit uns. Beim berühmten Aussichtspunkt Coomakista, 215 Meter über Meer, haben wir einen sensationellen Panoramablick auf den Kenmare River, Abbey Island, Deenish Island und Scariff Island.

In Sneem, einem Ort mit vielen kunterbunten Häusern, suchen wir individuell etwas
zum Essen. Etwas Action gibt es anschliessend auf der Schaffarm. Die deutsche Dagmar führt uns durch die Attraktionen: ein kleiner Border Collie treibt eine Schafherde rasant Hügel rauf und Hügel runter. Auch eine Schafschur dürfen wir miterleben – ich bin sehr beeindruckt von der Fülle der abgeschnittenen Wolle.

Auf dem Weg zurück nach Tralee vertreten wir uns im Nationalpark von Killarney, Muckross House and Gardens die Füsse. Der Park ist riesig und so verteilen sich die zahlreichen Besucher sehr gut, ob am kleinen Muckross Lake, auf den Wiesen oder im
Restaurant.

Freitag, 12. Juli 2019
6. Tag: Tralee – Dingle Halbinsel – Cork

Heute stehen wir wieder mit Gepäck beim Bus. Die Fahrt über die Halbinsel Dingle im Westen Irlands führt uns der Küste entlang. Und das Wetter? Am Morgen wolkig – und plötzlich erleben wir ein herrliches Lichtspiel. Die Wiesen scheinen im saftigen Grün und das Meer in faszinierenden Blautönen. Bevor wir eine kleine Schifffahrt machen, geht es zum westlichsten Punkt Irlands, nach Dunquin. Immer wieder haben wir die Möglichkeit auszusteigen und herrliche Aussichtspunkte zum Fotografieren zu nutzen. Es ist sehr ruhig in dieser Gegend.

Kurz vor Mittag besteigen wir am Hafen von Dingle das Boot, das für uns reserviert worden ist. Wir sind gespannt, ob uns der legendäre Delfin «Funghi» die Ehre erweisen wird – und tatsächlich, schon nach rund zwanzig Minuten ist die Aufregung gross: «Da, da, da ...! Wo? – Da!!!» Welch ein Spektakel, wie Funghi ganz nah am Boot vorbei schwimmt. Er macht zwar keine Luftsprünge wie wir, aber man hat doch den Eindruck, dass er sich über unseren Besuch freut! Die Rückfahrt nahe an den prächtigen, majestätischen Sandsteinfelsen entlang beeindruckt uns ebenfalls. Individuell machen wir in einem der zahlreichen kleinen Restaurants unsere Mittagsrast. Den Kaffee gibt es etwas später im legendären Tork-Hotel in Killarney und schon bald sind wir in Cork, wo unsere heutige Reise endet. Wir haben heute während der Fahrt viel über die Geschichte Irlands und Nordirlands erfahren, ich begreife nun die heutige politische Lage endlich etwas besser.

Samstag, 13. Juli 2019
7. Tag: Cork – Cashel – Clane

Nach einem reichhaltigen Frühstück – mit frischen Früchten – fahren wir wieder mit Gepäck in Richtung Dublin. Nach rund einer Stunde machen wir einen Zwischenhalt und besuchen das Rock of Cashel, das zur Zeit leider für die Besucher gesperrt ist und nur von aussen besichtigt werden kann. Es ist ein einzigartiges Monument, in dem Feen und Geister schon im Altertum herumgespukt sein sollen. Als Kulisse für unser Gruppenbild eignet es sich hervorragend.

Am Nachmittag werden wir durch das Russborough House, ein herrschaftlicher Landsitz im County Wicklow, geführt. Viele äusserst wertvolle Bilder und Teppiche schmücken die Räume. Im angrenzenden Teehaus ist bereits für unsere Gruppe zum Nachmittags-Tee aufgedeckt. Dazu werden Scones serviert. Der weitläufige Park lädt zum Verweilen ein. Viele Familien nutzen das herrliche Wetter für ein Picknick und für gemütliches Zusammensein.

Sonntag, 14. Juli 2019
8. Tag: Dublin – Zürich

Und schon ist die Woche um und wir fahren zum Flughafen! Selbstverständlich werden wir bis zum Check-in begleitet. Alles läuft reibungslos. Dank perfekter Organisation und herausragender Leistung von Guide und Chauffeur konnten wir unwahrscheinlich viel von Irland erfahren. «Not bad» – würde der gute Richie mit einem Augenzwinkern jetzt wohl bescheiden kommentieren oder eben: «It could be worse!»

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