Kulturschnüffeli on Tour

Wenn Goethe gesagt hat: „Man reist ja nicht, um anzukommen, sondern um unterwegs zu sein“ – dann hat er uns noch nicht gesehen. Denn wir waren nicht nur unterwegs – wir waren auf einer kulturellen Achterbahnfahrt zwischen Backsteingotik und Ostseebrise.

Ein ganz, ganz grosses Dankeschön – nein, eigentlich ein Kulturorden mit Ehrenkranz – geht an Lisbeth, unsere Meisterin der Organisation, Planerin mit Spürsinn, Frau mit dem siebten Kalender-Sinn. Du hast Hamburg, Schwerin, Wismar, Rostock, Stralsund, Rügen, Hiddensee, Usedom und Berlin nicht nur unter einen Hut, sondern in einen perfekten Kulturfächer gefaltet, der uns allen den Kopf verdreht hat – im besten Sinne.

Ohne dich wäre Wismar wohl nur eine Stadt mit „W“ geblieben, Hiddensee ein Geheimtipp – und Berlin… nur Luft, Berliner Luft. Berlin bleibt Berlin. Aber dank dir ist alles zu einer durchkomponierten Symphonie geworden – mit Pausen zum Staunen, Schmunzeln und – ganz wichtig – zum Kaffee mit Schnaps.

Und was wären all diese Stationen ohne unseren unermüdlichen Chauffeur Raimond, der uns sicher durch Schlaglöcher, Kreisverkehre und historische Altstädte manövriert hat – stets mit stoischer Ruhe und einem feinen Schmunzeln im Rückspiegel. Raimond, du hast uns nicht nur von A nach B gebracht; Raimond glitt wie ein Balletttänzer über den Asphalt. Wenn es einen Oscar für die "Beste Hauptrolle in einem rollenden Kulturspektakel" gäbe, hättest du ihn längst verdient - samt stehender Ovationen und tosendem Applaus im Bordbus.

Man sagt, Reisen bildet – aber ich glaube, unsere Reise hat uns auch verbunden. Durch Wind und Wetter, Fischbrötchen, Curry Wurst und Führungen, durch Museumslicht und Möwengeschrei – und vielleicht auch durch das eine oder andere Glas Wein, Bier und ein bisschen Schnaps zum Verdauen; Becherovka, Doppelkümin, Jägermeister, Fernet Branca, Alte Zwetschge, Slivovitz, Ouzo, Grappa, Calvados, Williams, Kirsch, Underberg.

In guter Erinnerung bleibt die Kutschenfahrt. Jeanine wird in Zukunft als Angestellte des Kutschers andere Schnüffelis durch die Ostseebrise mit der Kutsche begleiten. Kleiner Tipp: Achtung vor der Ehefrau des Kutschers.

„Wenn Engel reisen, lacht der Himmel“ – so lautet ein bekanntes Sprichwort. Es bedeutet, dass das Wetter schön ist, wenn gute, liebe oder unschuldige Menschen unterwegs sind. Der Spruch spielt mit der Vorstellung, dass Engel mit Glück und Sonnenschein in Verbindung stehen. Ich frage mich, warum es bei der Nachtwächtertour gehagelt hat. Wenn Engel reisen, lacht der Himmel – na klar. Deshalb hat's auch in Strömen gehagelt, als die Kulturschnüffelis los sind. Muss wohl eine ganz besonders heilige Mission gewesen sein.

Also: Danke, Lisbeth, für den Taktstock zu diesem grossartigen Kulturkonzert. Und danke, Raimond, dass du den Bus dirigiert hast, als wär’s ein sanfter Walzer. Ihr beide seid das Dreamteam der Kulturschnüffeli.

Herzlichen Dank – mit Tiefgang, mit Augenzwinkern, und mit ganz viel Freude im Herzen.